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Friedrich von Lenthe

Präsidentenbericht 2010/2011

Auch mit dem inzwischen reichlich vorhandenem Abstand möchte ich behaupten, dass mein rot. Präsidentenjahr 2010/2011 es „in sich gehabt hat“. Weniger – vielleicht aber auch - wegen der spektakulären Veranstaltungen während dieser 12 Monate, sondern eher ob der Schicksale einiger uns allen besonders nahestehender Freunde:

Im August 2010 erlitt mein Nachbar und Freund Hajo v. Richthofen im Zuge einer vermeintlich harmlosen Operation einen schweren Schlaganfall mit den bekannten schwierigen Folgen für sich und seine Familie und am 11. Januar 2011 verstarb Dirk Böttcher, der als unterhaltsamer, aber oft auch mahnender Freund unser Clubleben seit der Gründungszeit so maßgeblich mit geprägt hatte.

Die Präsidentenzeit begann unter heimischer Platane, einige Freunde waren vielleicht über meine dort angekündigte Sicht auf die von mir beabsichtigte Behandlung rotarischer Präsenzen Berufstätiger („weniger ist manchmal mehr“) ein wenig irritiert.

Das hatte aber glücklicherweise für den weiteren Verlauf des Präsidentenjahres dann doch keine nachhaltigen Folgen, in dem wir im Rahmen der Herbstwanderung die „Oberharzer Wasserregale“ besichtigten und die Reise zu den Feierlichkeiten im Rahmen der „Europäische Kulturhauptstadt“ ins Ruhrgebiet (u. a. Besuche des Deutschen Bergbau-Museums in Bochum, der Zeche Zollverein, der Villa Hügel, des Haniel-Museums sowie des Gasometers in Oberhausen) besondere Eindrücke hinterließ und unserem rotarischen Miteinander höchst zuträglich war.

An unser Adventstreffen in Lenthe Anfang Dezember denke ich mit besonderer Dankbarkeit zurück, sprach dort doch in Anwesenheit unseres – inzwischen zum Bundespräsidenten gewählten – Ehrenmitgliedes Wulff und seiner Familie Abt Hirschler zu uns und ganz persönliche Worte auch an Frd. Böttcher, der bis dahin gerade diese Traditionsveranstaltung unseres Clubs in unnachahmlicher Weise zusammen mit seiner lieben Frau Gitta gestaltet hatte.

Nicht entgehen lassen konnte ich mir dann im darauffolgenden März die Gelegenheit anlässlich des Großen Kaminabends, in der VGH mal wieder ein wenig ausführlicher über die einzigartige Geschichte dieses altehrwürdigen Versicherungsunternehmens sowie seiner dieses Haus prägenden Träger, die Historischen Ritter- und Landschaften, zu plaudern.

Wie überhaupt es mir ein wenig Anliegen war, in den montäglichen Meetings „Historisches“ zum Besten zu geben, mit dem wir in hiesiger Region ja - indes oft unbekannt – so reichlich beschenkt sind z. B. mit dem Oberappellationsgericht in Celle aus dem Jahre 1711, der Errichtung eines Landgestütes im Jahr 1735, der Gründung einer Ross-Arzneyschule im Jahre 1778, aber auch die kurzzeitige Bezeichnung der Stadt Hannover als „Hansestadt“, das Verhältnis der Städte Hannover und Braunschweig zueinander und die nach der Schlacht von Langensalza („Schlacht gewonnen – Krieg verloren“) zur Kenntnis zu nehmende Besetzung des Königreichs Hannover durch die Preußen in 1866.

Der Abschied von vertrauten und die Aufnahme neuer Freunde zählte natürlich auch in meinem Präsidentenjahr zum rotarischen Alltag, jede Veränderung prägte unser Clubleben auf ihre Weise. Vielleicht ist es mir ein wenig gelungen, mit einigen zusätzlichen Akzenten meinerseits positiv zu unserem ansonsten ohnehin schon so angenehmen Clubleben beizutragen.

Mir hat jedenfalls die Zeit als Präsident großen Spaß gemacht und ich bedanke mich bei allen dafür, dass mir zu einer solch persönlich bereichernden Zeit Gelegenheit gegeben wurde.

Friedrich von Lenthe