Hans H. Kammel
Präsidentenbericht 1983/1984
Das rotarische Jahr 1983/1984 war von zwei Ereignissen bestimmt, die das weitere Clubleben stark beeinflußt haben: von der Etablierung des Kontaktes mit dem RC Domont-Ecouen und dem Beginn der Reisen nach Ostdeutschland.
Den Kontakt mit den französischen Rotariern hatten die Freunde Weyl, Brandt und Christiansen angebahnt, so auch den Besuch von acht Ehepaaren aus Domont und Umgebung am 15.-17. Oktober in Hannover.
Wir begrüßten sie im Luisenhof, fuhren mit ihnen zur Stadtbesichtigung und zur Orchideenschau nach Celle, hörten Klaviermusik von Mozart und Beethoven, gespielt von Freund Bauer im Hause Brandt, und besuchten eine Vorstellung im Opernhaus "Anatevka".
Die Verhandlungen über weitere gemeinsame Aktivdaten führten zu einem Vertrag, der bald danach von beiden Clubs beschlossen wurde. Es folgte eine Einladung: elf Freunde und ihre Damen nahmen im Sommer (12.-13.06.) am ersten regulären Besuch in Frankreich teil.
Unvergeßlich der freundliche Empfang im Grand Hotel Enghien, die Besichtigung des Schlosses Ecuoen, die Fahrt durch Paris, der Empfang beim Senat im Palais Luxembourg, der Rundgang durch das Marais-Viertel, das Gartenfest bei Frd. Thirouen.
Das Motto hieß, wie schon im Herbst: "Baut Brücken zwischen den Menschen, baut Brücken zwischen den Völkern".
So wandten wir uns nicht nur nach Westen, sondern auch nach Osten. Schon im Winter wurde eine Reise nach Thüringen und Sachsen vorbereitet, und am Ende des rotarischen Jahres (15.06.) passierte unser Bus mit 37 Personen die "Staatsgrenze der DDR" bei Herleshausen.
Die erste von bislang sieben Fahrten in Europas Mitte ging nach Weimar, Leipzig, Naumburg und Erfurt und war, wie die ausführlichen Protokolle bezeugen, ein nachhaltiges Erlebnis nicht nur im Hinblick auf das Gesehene, sondern auch auf unsere Freundschaft.
Rotarische Freundschaft hatte sich auch vorher schon bei den gut frequentierten Meetings, bei häuslichen Kaminabenden und zahlreichen weiteren Veranstaltungen - meist mit Damen - bewährt: es gab einen Besuch im Sprengel-Museum mit einem Vortrag unseres Freundes Büchner, die Herbstwanderung mit Freund Engelke zur Himmelreich-Höhle und zum Kloster Walkenried, wir sahen die Hengstparade in Celle, eine Ausstellung im Historischen Museum und die Premiere der "Lustigen Weiber von Windsor" im Opernhaus.
Am Reformationstag fuhren wir nach Wolfenbüttel: Empfang im Schloß durch den Bürgermeister, Führung durch die Herzog-August-Bibliothek, dort Vortrag von Freund Harre zum Lutherjahr (1483/1983): "Luther als Person" war "kritisch, kämpferisch, weltoffen", sein Glaube ein "kritischer Glaube, der Weltvernunft und Sachverstand nicht ausschloß".
So wurden wir an Lessings Wirkungsstätte auch auf das Spannungsverhältnis zwischen kirchlicher Orthodoxie und "aufgeklärtem" Gottesglauben hingewiesen, auf den "Anti-Goeze" und auf "Nathan den Weisen".
Ein Vierteljahr später berichtet Frd. Meiners im Kaminsaal des Steinkrugs in Bredenbeck über einen anderen Autor der Aufklärung, über Adolph Freiherr Knigge: wir hörten von einer abenteuerlichen Vita, einem schwierigen Charakter und einem falsch eingeschätzten Oeuvre.
Knigges Buch über den "Umgang mit Menschen" enthält weit weniger Benimmregeln als Lebensweisheiten. Da heißt es z.B.: "man muß vertraut sein mit mancherlei Elend auf dieser Welt, um teilnehmend mitempfinden zu können bei den Leiden des unglücklichen Bruders".
Unter solchen Aspekten haben wir nicht versäumt, kranken und bedrängten Menschen zu helfen: unsere Gemeindienst-Aktivitäten galten vor allem dem Annastift und den Erdbebengeschädigten in Südamerika. Dazu trugen auch drei Freunde bei, die wir in den letzten Wochen des rotarischen Jahres in unseren Club aufnehmen konnten: Klaus Mlynek, Heinz Haferkamp und Harald Koch.
Hans H. Kammel
Den Kontakt mit den französischen Rotariern hatten die Freunde Weyl, Brandt und Christiansen angebahnt, so auch den Besuch von acht Ehepaaren aus Domont und Umgebung am 15.-17. Oktober in Hannover.
Wir begrüßten sie im Luisenhof, fuhren mit ihnen zur Stadtbesichtigung und zur Orchideenschau nach Celle, hörten Klaviermusik von Mozart und Beethoven, gespielt von Freund Bauer im Hause Brandt, und besuchten eine Vorstellung im Opernhaus "Anatevka".
Die Verhandlungen über weitere gemeinsame Aktivdaten führten zu einem Vertrag, der bald danach von beiden Clubs beschlossen wurde. Es folgte eine Einladung: elf Freunde und ihre Damen nahmen im Sommer (12.-13.06.) am ersten regulären Besuch in Frankreich teil.
Unvergeßlich der freundliche Empfang im Grand Hotel Enghien, die Besichtigung des Schlosses Ecuoen, die Fahrt durch Paris, der Empfang beim Senat im Palais Luxembourg, der Rundgang durch das Marais-Viertel, das Gartenfest bei Frd. Thirouen.
Das Motto hieß, wie schon im Herbst: "Baut Brücken zwischen den Menschen, baut Brücken zwischen den Völkern".
So wandten wir uns nicht nur nach Westen, sondern auch nach Osten. Schon im Winter wurde eine Reise nach Thüringen und Sachsen vorbereitet, und am Ende des rotarischen Jahres (15.06.) passierte unser Bus mit 37 Personen die "Staatsgrenze der DDR" bei Herleshausen.
Die erste von bislang sieben Fahrten in Europas Mitte ging nach Weimar, Leipzig, Naumburg und Erfurt und war, wie die ausführlichen Protokolle bezeugen, ein nachhaltiges Erlebnis nicht nur im Hinblick auf das Gesehene, sondern auch auf unsere Freundschaft.
Rotarische Freundschaft hatte sich auch vorher schon bei den gut frequentierten Meetings, bei häuslichen Kaminabenden und zahlreichen weiteren Veranstaltungen - meist mit Damen - bewährt: es gab einen Besuch im Sprengel-Museum mit einem Vortrag unseres Freundes Büchner, die Herbstwanderung mit Freund Engelke zur Himmelreich-Höhle und zum Kloster Walkenried, wir sahen die Hengstparade in Celle, eine Ausstellung im Historischen Museum und die Premiere der "Lustigen Weiber von Windsor" im Opernhaus.
Am Reformationstag fuhren wir nach Wolfenbüttel: Empfang im Schloß durch den Bürgermeister, Führung durch die Herzog-August-Bibliothek, dort Vortrag von Freund Harre zum Lutherjahr (1483/1983): "Luther als Person" war "kritisch, kämpferisch, weltoffen", sein Glaube ein "kritischer Glaube, der Weltvernunft und Sachverstand nicht ausschloß".
So wurden wir an Lessings Wirkungsstätte auch auf das Spannungsverhältnis zwischen kirchlicher Orthodoxie und "aufgeklärtem" Gottesglauben hingewiesen, auf den "Anti-Goeze" und auf "Nathan den Weisen".
Ein Vierteljahr später berichtet Frd. Meiners im Kaminsaal des Steinkrugs in Bredenbeck über einen anderen Autor der Aufklärung, über Adolph Freiherr Knigge: wir hörten von einer abenteuerlichen Vita, einem schwierigen Charakter und einem falsch eingeschätzten Oeuvre.
Knigges Buch über den "Umgang mit Menschen" enthält weit weniger Benimmregeln als Lebensweisheiten. Da heißt es z.B.: "man muß vertraut sein mit mancherlei Elend auf dieser Welt, um teilnehmend mitempfinden zu können bei den Leiden des unglücklichen Bruders".
Unter solchen Aspekten haben wir nicht versäumt, kranken und bedrängten Menschen zu helfen: unsere Gemeindienst-Aktivitäten galten vor allem dem Annastift und den Erdbebengeschädigten in Südamerika. Dazu trugen auch drei Freunde bei, die wir in den letzten Wochen des rotarischen Jahres in unseren Club aufnehmen konnten: Klaus Mlynek, Heinz Haferkamp und Harald Koch.
Hans H. Kammel