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Harald Koch

Präsidentenbericht 1996/1997

Präsident: Koch
Vizepräsident: Hübl
1. Sekretär: Rethel
2. Sekretär: Gentzcke
2. Schatzmeister: Emmerich
1. Clubmeister: Stang
2. Clubmeister: Witte
Clubdienst: Sier
Berufsdienst: Hellermann
Gemeindienst: Mlynek
Intern.Dienst: Kindsvater
Koordinator: Kammel
Jugenddienst: Friedemann

"Rotary das sind wir - das ist jeder Einzelne von uns." Dies ist mein Vorschlag für das Motto unseres Jubiläumsjahres. Ich kam darauf, nachdem ich erlebt habe, wie die von mir angesprochenen Freunde sich spontan bereit erklärt haben, eine Funktion im neuen rotarischen Jahr zu übernehmen und mich durch dieses Jahr, das 25. in unserer Clubgeschichte, zu begleiten.

Meine Aufgabe sehe ich nicht darin, den Freunden im Club das objektiv Beste zu geben, sondern das meine, so aufrichtig wie möglich.

Wenn das Motto des neuen Jahres nicht nur ein Motto, sondern individuell gelebte aktive Freundschaft in unserem Club sein soll, halte ich es für wünschenswert, daß wir uns gemeinsam über einige Spielregeln Gedanken machen:

Wir müssen in uns wieder die Dienstbereitschaft erkennen und einsetzen, ohne die auch unser Clubleben erstarrt. Freunde gezielt in die Arbeit einbinden, gerade im 25. Jahr unseres Bestehens, ist in meinen Augen wichtig und für die innere Harmonie im Club bedeutsam. Ich habe diese Dienstbereitschaft schon sehr häufig erleben können, zuletzt z.B. beim Einsatz auf dem Gartenfriedhof.

Passivität in Aktivität umzuwandeln, geht jeden von uns an: ältere ebenso wie jüngere Freunde. Dazu gehört aber auch die Akzeptanz, daß die jüngeren Freunde sehr oft noch in stärkerem Maße beruflich und zum Teil auch familiär verpflichtet sind und ebenso, daß die älteren unter uns nichtjeden Dienst mehr übernehmen können.

Es sollte stets unser Bemühen sein, neue Freunde für unseren Club zu begeistern. Dabei sollten meines Erachtens Persönlichkeiten und nicht Klassifikationen im Vordergrund stehen. Neue Freunde müssen aber auch zu uns passen, d.h.: wir müssen das vorher prüfen durch intensives Kennenlernen. Ebenso wichtig für das harmonische und offene Miteinander in unserem Club ist meines Erachtens, wenn wir neue Freunde im Club aufgenommen haben, daß wir uns, d.h. jeder einzelne aktiv um ihre Integration bemühen.

Wir müssen meines Erachtens auch nicht den internationalen rotarischen Eifer nach immer mehr Mitgliedern praktizieren. Steigende Mitgliederzahlen erhöhen nicht gleichzeitig die Qualität unseres Clublebens.

Aber es muß auch möglich sein, in einem Jahr einmal mehrere Freunde aufzunehmen und im nächsten Jahr unter Umständen keine. Wichtiger erscheint mir, daß wir Menschen in unserem Club haben, die den Freundschaftsbegriff auch ohne den rotarischen Zusatz erfüllen.

Wir sollten rotarische Regeln und Usancen immer wieder prüfen und ggf. dort anpassen, wo wir glauben, daß dies für unser Clubleben erforderlich ist. Wenn z.B. eine Befragung bei amerikanischen Führungskräften zum Thema: "was verbinden Sie mit Rotary" zeigt, daß das Ziel einer 100%igen Präsenz eher abschreckend wirkt, müssen wir uns nach der Handhabung in unserem Club fragen. Wer nur sehr wenig Zeit einschl. Familie hat, will sie möglichst nutzbringend einsetzen, d.h. weniger "plaudern" oder auch sich mit Formalien aufhalten, sondern konkrete Aktivität entfalten.

Deshalb habe ich versucht, jedem Monat im rotarischen Jahr ein Schwerpunktthema zu geben, bei dem wir auch einige Wirkungsstätten unserer noch aktiven Freunde besuchen und kennenlernen - möglichst mit Damen. Dabei werde ich dem folgenden Grundsatz folgen: Sieh' zu, daß Dienstwilligkeit nicht aufdringlich wird.

Wir haben in unserem Club eine rotarische Vielfalt, die auch eine Pflege der Freundschaft erleichtern sollte. Diese Vielfalt drückt sich u.a. aus in: jungen und alten Freunden, zahlreichen Klassifikationen, vielen z. T. unbekannten Hobbys unserer Freunde, ebenso verschiedenartige Persönlichkeitsstrukturen auch der Damen an unserer Seite.

Lassen wir diese Vielfalt nicht nur eine rotarisch ungenutzte Tatsache sein, sondern sie zur Anwendung in unserem Clubleben kommen. Nur dann wird das Motto "Rotary das sind wir- das ist jeder einzelne von uns" mit Leben gefüllt werden können.

Freundschaften pflegen bedeutet auch, daß man unduldsam gegen sich selbst, aber nicht gegen andere sein sollte, daß wir bereit sind, uns wechselseitig aktiv zu verstehen, indem wir uns in die Rolle des anderen versetzen. Zur Freundschaft gehört aktive und passive Kritikfähigkeit

Bei dieser Betrachtung der Freundschaft sollten wir auch die Beziehungen zu unseren französischen Freunden nicht vergessen. Wer beim letzten gemeinsamen Treffen dabei war, hat gesehen, wie sich auch grenzüberschreitend rotarische Investitionen langfristig auszahlen können.

Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang dankbar an unseren verstorbenen Freund Weyl erinnern, der sich gerade darum besonders verdient gemacht hat. Zur Pflege freundschaftlicher Beziehungen gehört auch, daß wir den Aktivitäten unserer Damen in INNER-WHEEL ebenso Aufmerksamkeit schenken, wie unseren ROTARACTERN.

Der große Philosoph Kant hat einmal gesagt: der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeilen des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen. Ich hoffe mit Ihnen auf ein schönes, interessantes und abwechslungsreiches rotarisches Jahr.

< Rotary soll Spaß machen >

Harald Koch